Medizinische Technolog/-innen für Funktionsdiagnostik (MTF) führen eigenverantwortlich funktionsdiagnostische Untersuchungen zum Erkennen von Störungen des zentralen und peripheren Nervensystems, der Muskelfunktion, des Hör-, Gleichgewichts-, Geruchs- und Geschmacksinns, der Nase, des Herz-Kreislauf- und Gefäßsystems sowie des respiratorischen Systems und der Allergiediagnostik durch. Sie prüfen diese Untersuchungen auf Plausibilität, erstellen einen Vorbefund und übernehmen berufsrelevante Aufgaben bei invasiven Untersuchungen und therapeutischen Maßnahmen. 

Zu Ihrem Aufgabenspektrum in der Funktionsdiagnostik gehören Maßnahmen des Qualitäts-, Risiko-, Prozess- und Datenmanagements. Die Arbeit mit Patient/-innen erfordert das Erkennen von individuellen Besonderheiten sowie die Fähigkeiten adäquat zu agieren und zu kommunizieren unter Beachtung ihrer Rolle im beruflichen Handlungsfeld. Meist sind MTF die ersten Ansprechpartner/-innen der Patient/-innen, so dass Selbstständigkeit, Zuverlässigkeit, sorgfältiges Arbeiten und Verantwortungsbewusstsein unbedingt erforderlich sind.

Medizinische Technolog/-in für Funktionsdiagnostik, MTF

Tätigkeiten von MTF

Die Planung, Vorbereitung, Organisation, Durchführung, Dokumentation und Weiterentwicklung von Maßnahmen des Qualitäts-, Risiko-, Prozess- und Datenmanagements in der Funktionsdiagnostik erfolgt in allen Fachbereichen der Funktionsdiagnostik (Kardiologie, Angiologie, Pneumologie, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde Neurologie).

Die berufsspezifischen Aufgaben von MTF in den Tätigkeitbereichen umfassen die Planung, Vorbereitung, Organisation, Durchführung (Realisierung), Dokumentation, Steuerung und Beurteilung medizinisch-technologischer Aufgaben zur patientenzentrierten und störungsbildorientierten Funktionsdiagnostik sowie die Plausibilitätsprüfung der Untersuchungsergebnisse und das Erstellen eines Vorbefunds.

 

Nachfolgend werden die einzelnen Tätigkeitsbereiche vorgestellt:

 

In der neurophysiologische Funktionsdiagnostik umfassen die Aufgaben von MTF Untersuchungen des zentralen, peripheren und vegetativen Nervensystems, der Sinnesorgane, der Muskelfunktionen sowie der Durchblutung intra- und extrakranieller Blutgefäße bei Menschen aller Altersstufen durch. Weiterhin führen sie Plausibilitätprüfungen ihrer erhobenen Untersuchungsergebnisse durch und erstellen einen Vorbefund.


Zu den eingesetzten Untersuchungsmethoden gehören z.B. die Elektroenzephalographie (EEG), die Ableitungen evozierter Potentiale (EP), die Messung der Nervenleitgeschwindigkeiten (NLG), die Elektromyografie (EMG) und die Hirntoddiagnostik. Ebenso gehören Kreislauf- und autonome Funktionsteste, sowie die zentrale und periphere Gleichgewichtsdiagnostik zum Aufgabengebiet. Weiterhin kann der Einsatz in der prächirurgischen Epilepsiediagnostik und beim intraoperativen Monitoring (IOM) im Rahmen von neuro- oder gefäßchirurgischen Operationen am Gehirn, Rückenmark oder an den Halsgefäßen erfolgen. Auch die Durchführung von Ultraschalluntersuchungen der hirnversorgenden Gefäße und die Schlaflabordiagnostik der verschiedenen Fachrichtungen zählen ebenfalls zum Aufgabengebiet der MTF.

MTF prüfen den Hörsinn (Audiologie, Pädaudiologie), den Gleichgewichtssinn (Neurootologie), den Geruchs- und Geschmackssinn (Olfakto- und Gustologie) sowie die den Luftdurchfluss der Nase und Allergien  bei Menschen aller Altersstufen.  Zu den angewandten technischen Untersuchungsmethoden zählen subjektive und objektive Hörprüfungen bei Kindern und Erwachsenen, Prüfungen zentraler Hörfunktionen, Beratung, Versorgung und Rehabilitation von Hörgeräte- und Cochleaimplantatträgen (in Zusammenarbeit mit Hörgeräteakustikern und Schwerhörigenpädagogen), Prüfungen der zentralen und peripheren Gleichgewichtsfunktionen, objektive und subjektive Prüfungen der Geruchs- und Geschmackssinne, Prüfungen der Gesichtsnervenfunktionen. Sie führen Plausibilitätprüfungen ihrer erhobenen Untersuchungsergebnisse durch und erstellen einen Vorbefund.

Beschäftigungsmöglichkeiten für MTF bieten sich vor allem in HNO-Kliniken, aber auch z.B. in HNO-Praxen, Gesundheitsämtern und Versorgungsämtern mit ihren Aufgaben zur Begutachtung u.a. nach dem Schwerbehindertengesetz, zudem bei Betriebsärzten und Berufsgenossenschaften, Schwerhörigen- und Gehörlosenschulen und Gehörlosenkindergärten.

MTF führen in der kardiologischen Funktionsdiagnostik verschiedene Methoden zur Funktionsprüfung und zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit des Herz-Kreislaufsystems bei Menschen aller Altersstufen durch, nehmen Plausibilitätprüfungen ihrer erhobenen Untersuchungsergebnisse vor und erstellen einen Vorbefund.


Angewandte Untersuchungsverfahren sind die Ruhe-Elektrokardiographie (EKG), die Langzeit- (LZ-EKG) und die Belastungs-Elektrographie (Ergometrie), der Schellongtest, die Kipptisch-Untersuchung und der Carotisdruckversuch Auch die selbstständige Durchführung der transthorakalen Echokardiographie, die Kontrolle von Herzschrittmachern, sowie die Assistenz bei der transösophagialen Echokardiographie (TEE) und bei der Stessechokardiographie zählen zu den weiteren Aufgaben der MTF. Im Herzkatheterlabor erfolgen elektrophysiologische Untersuchungen.

Im Rahmen der Angiologische Funktionsdiagnostik führen MTF Untersuchungen mittels verschiedener Methoden zur Funktionsprüfung und Beurteilung der Leistungsfähigkeit des Gefäßsystems bei Menschen aller Altersstufen durch. Weiterhin führen sie Plausibilitätprüfungen ihrer erhobenen Untersuchungsergebnisse durch und erstellen einen Vorbefund.


Die Untersuchungsverfahren umfassen z.B. die Farbkodierte Duplexsonographie von peripheren sowie transcraniellen und intracraniellen Gefäßen, Standardisierte Gehstreckenbestimmung auf dem Laufbandergometer, Messung des Knöchelarteriendrucks (PW-Doppler), Messung des Knöchel-Arm-Index (ABI) und des Zehen-Arm-Index (TBI), Pulswellengeschwindigkeit, Segmentale mechanische Oszillographie, Akrale / digitale Photoplethysmographie, Venenverschlussplethysmographie, Transkutane Sauerstoffpartialdruckmessung (tcpO2), Kapillarmikroskopie.

MTF prüfen in der pneumologischen Funktionsdiagnostik die Funktion der Lunge hinsichtlich ihres Fassungsvermögens, ihrer Dehnbarkeit, des Gasaustausches bei Menschen aller Altersstufen etc. Weiterhin gehören die Prüfung der Wirksamkeit eingeleiteter, das Vornehmen von Plausibilitätprüfungen ihrer erhobenen Untersuchungsergebnisse und das Erstellen eines Vorbefund zu ihren Aufgaben. Ein weiterer Tätigkeitsbereich von MTF in der Pneumologie ist der Einsatz im Schlaflabor und in der Beatmungsmedizin.


Im Rahmen der pneumologischen Funktionsdiagnostik erfolgt die Prüfung der Lungenfunktion, das Zusammenspiel der Lunge mit dem Herz-Kreislauf- System, die Prüfung der Atemregulation sowie die Untersuchung des gesamte Gasaustausch zwischen Lunge und Körperzellen. Untersuchungsergebnisse in der Lungenfunktionsdiagnostik sind von der Kooperation, Mitarbeit und Anstrengung seitens des Probanden abhängig daher ist die Mitarbeit für ein plausibles Ergebnis entscheidend. 


Eingesetzte Messverfahren sind z.B. Bodyplethysmographie mit Spasmolysetest, Diffusionsmessung, Blutgasanalyse, Atemmuskelfunktionstest, Impulsoszillographie, inhalative Provokationstestung, Allergietestungen und Belastungstests. 

AKTUELLES

Stellungnahme Netzwerk BiG zum Kabinettsentwurf des KHVVG

 

Die öffentliche Anhörung zum Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHHVG) ist für den 25. September terminiert und einer der letzten, wesentlichen Schritt auf dem Weg zur Gesetzgebung. Vertreter:innen unserer Berufsgruppen sind bisher nicht zur Anhörung geladen, allerdings ist die Anhörung öffentlich und eine Teilnahme für Interessierte möglich: https://www.bundestag.de/ausschuesse/a14_gesundheit/oeffentliche_anhoerungen/1011776-1011776

Aktuell hat das Netzwerk Berufe Im Gesundheitswesen (BiG) zum Kabinettsentwurf des KHVVG ein Stellungnahme abgegeben. Unsere zentrale Forderung ist die Verankerung der Leistungen unserer Berufe in den geplanten Leistungsgruppen sowie die Beteiligung am Entwicklungsprozess bzw. im zu gründenden Ausschuss zur Weiterentwicklung der Leistungsgruppen. Denn aktuell sind, anders als in der ursprünglichen Vorlage aus Nordrhein-Westfalen, unsere Leistungen gar nicht mehr enthalten.

Weitere Informationen

EFRS: CHESNEY AWARD 2024 Announcement

 

 

The aim of the ISRRT Research Fund is to promote research that helps encourage evidence-based practice and improve the standards of delivery and practice in medical imaging and/or radiotherapy. Starting in 2016, to commemorate the Chesney sisters who left in their will a legacy to ISRRT, the fund name was changed from the ISRRT Research Award to the ISRRT Chesney Research Fund. 


Call for Grant Applications 2024 in the theme of
 
“Addressing the global shortage of radiographers / radiological technologists”

APS-Jahrestagung „Mach mit! Für Patientensicherheit“

Unter dem Motto „Mach mit! Für Patientensicherheit“ findet am 29./30.08.2024 die 17. APS-Jahrestagung in Essen statt. 

Das zweitägige Event rund um das Thema Patientensicherheit bietet Vertreterinnen und Vertretern aus allen Bereichen der Gesundheitsversorgung Gelegenheit zum fachlichen Austausch, Fortbilden und Networken.

Im Parallelstrang, der sich ausschließlich mit aktuellen Inhalten aus Lehre, Aus-, Fort- und Weiterbildung beschäftigt, werden Inhalte in interaktiveren Formaten vorgestellt, diskutiert und ggf. gemeinsam weiterentwickelt. 
 

AKTUELLES

Endlich wieder Präsenzunterricht !

systemrelevant SARS-CoV-2 COVID-19 Coronavirus

Noch nie haben sich die Schüler und Schülerinnen so auf den Besuch der Schule gefreut, wie in diesem Frühjahr. Nach uns endlos erscheinenden Tagen durften wir ab dem 04. Mai 2020 den Kurs des 3. Ausbildungsjahres im Fachbereich MTAF wieder zum Präsenzunterricht am Staatlichen Berufsschulzentrum in Nordhausen begrüßen.

Aktuelle Gesetzgebungsverfahren

systemrelevant SARS-CoV-2 COVID-19 Coronavirus

Entwurf eines Zweiten Gesetzes zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite

Das Gesetz zielt darauf ab, Corona-Infizierte künftig noch schneller zu finden, zu testen und zu versorgen.

Der DVTA hat bereits am 22.05.2020 eine Stellungnahme zum Gesetzesentwurf abgegeben, in der er u.a. vorschlägt, dass der Einsatz von Veterinärärzt*innen in der Laboratoriumsmedizin auf den Fall des erheblichen Personalmangels an Laboratoriumsärzt*innen beschränkt werden sollte aber der Einsatz der VMTA, ohne die Sechsmonatsfrist unter Aufsicht, begrüßt wird.

Petition - Corona-Bonus MTA

DVTA reicht Petition mit der Forderung eines Corona-Bonus für Medizinisch – technische Assistenzberufe (MTA) für ihre Spitzenleistungen im Kampf gegen das Corona-Virus (SARS-CoV-2 Virus) ein!

Brandbrief an die Bundeskanzlerin, Frau Dr. Merkel und das BMG, Herrn Gesundheitsminister Spahn

1. Patientenwohl vor Kommerzialisierung

Die Corona-Pandemie zeigt, dass der Einsatz von qualifizierten MTA-Berufen für die Patientenversorgung essentiell ist. Die MTA-Berufe stellen durch ihre besondere Sach- und Fachkunde sicher, dass die Ärztinnen und Ärzte valide Ergebnisse für ihre Diagnosen und Therapien erhalten, was, nicht nur in Zeiten der Corona-Pandemie, Leben rettet und die bestmögliche Gesundheitsversorgung zum Wohle der Patienten garantiert.

Marie-Kundt-Preis 2021

DVTA: Marie-Kundt-Preis 2021 für MTRA oder MTAF

Sie sind MTRA oder MTAF
im Bereich der Routine, Lehre, Forschung, Leitung oder im Management?
  • Sie erkennen Optimierungsmöglichkeiten und entwickeln innovative Untersuchungsverfahren, Verbesserungen in Maßnahmen der Qualitätssicherung und des Strahlenschutzes, Dokumentationsverfahren etc.
  • Sie haben eine Studie oder Entwicklung/Testung eigenständig durchgeführt und die Ergebnisse in dieser Form bisher weder als Artikel noch als Studienarbeit / Diplomarbeit veröffentlicht.
  • Sie stellen sich dieser Herausforderung allein oder als Team.
 
Bewerben Sie sich für den Marie-Kundt-Preis 2021!
Sie können 2.000 Euro Preisgeld gewinnen!

Befragung zur beruflichen Belastung in der COVID-19-Pandemie

systemrelevant SARS-CoV-2 COVID-19 Coronavirus

Folgende Anfrage haben wir erhalten, die wir gerne unterstützen. Damit auch wir als MTA eine Stimme haben, wäre es wünschenswert, wenn sich viele MTA beteiligen. Daher gerne auch weiterverteilen. Vielen Dank!


Sehr geehrte(r) Damen und Herren,

die Anforderungen an medizinisches Personal in der COVID-19-Pandemie sind hoch und es resultieren Belastungen. Entsprechende Studien zeigen, dass Mitarbeiter in den Gesundheitsberufen während Epidemien (SARS, MERS, Covid-19) auch bzgl. der psychischen Gesundheit besonders gefährdet sind.

Bericht eine MTAF Schülerin zur aktuellen Ausbildungsituation

systemrelevant SARS-CoV-2 COVID-19 Coronavirus

Ausbildung zum "Ferndiagnostiker/-in"

Die Vorboten eines weitaus größeren Geschehens schlichen sich zuerst nur dezent ein. Die Hauptveränderung im Leben war nun die Umwandlung eines normalen Drogerieeinkaufs in einen Kampf, um das immer knapper werdende Toilettenpapier. Zu Beginn konnte man über diese Absurdität noch lachen, doch irgendwann leert sich auch der eigene Badeschrank. Ganz schnell befindet man sich dann selbst in der Bredouille und muss in den Kampf um Klopapier ziehen.

DVTA fordert finanziellen Bonus als Anerkennung der Spitzenleistungen der MTA-Berufe im Kampf gegen SARS-CoV-2

Der DVTA hat sich bereits Anfang April mit dem nachfolgenden Schreiben an alle Bundes-wie Landesgesundheitsminister gewandt.


Sehr geehrte Frau Ministerin/Sehr geehrter Herr Minister,

laut aktuellen Angaben der Akkreditierten Labore in der Medizin e.V. (ALM) vom 31.03.2020, wurden gemäß eigener Erhebung der ALM, an der bundesweit 97 Labore beteiligt waren, seit Anfang März rund 800.000 SARS-CoV-2 Testungen, teilweise im Drei-Schicht-Betrieb durchgeführt. Laut dem Covid-19-Lagebericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) wurden in der vergangenen Woche insgesamt 348 600 Testungen durchgeführt, wovon 23 820 positiv waren.

Gemeinsame Stellungnahme Radiologie zur Forderung des Bonus auch für MTA-Berufe

Bonus und Anerkennung für Medizinisch-Technische Assistenzberufe für ihre Spitzenleistungen im Kampf gegen COVID-19

 

Sehr geehrter Herr Minister Spahn,

die Beschäftigten im Gesundheitswesen konzentrieren Ihre Arbeit derzeit voll und ganz auf die Eindämmung der COVID-19-Pandemie und die Behandlung der davon betroffenen Patientinnen und Patienten. Gerade in den Gesundheitsfachberufen ist das mit einer erhöhten Arbeitsbelastung, aber auch mit großem Engagement der Kolleginnen und Kollegen verbunden.