Der DVTA hat sich bereits Anfang April mit dem nachfolgenden Schreiben an alle Bundes-wie Landesgesundheitsminister gewandt.
 
 
Sehr geehrte Frau Ministerin/Sehr geehrter Herr Minister,
 
laut aktuellen Angaben der Akkreditierten Labore in der Medizin e.V. (ALM) vom 31.03.2020, wurden gemäß eigener Erhebung der ALM, an der bundesweit 97 Labore beteiligt waren, seit Anfang März rund 800.000 SARS-CoV-2 Testungen, teilweise im Drei-Schicht-Betrieb durchgeführt. Laut dem Covid-19-Lagebericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) wurden in der vergangenen Woche insgesamt 348 600 Testungen durchgeführt, wovon 23 820 positiv waren. Deutschlands Labore sind nur deshalb so extrem leistungsfähig und im internationalen Vergleich weit vorne, da neben den Laboratoriumsärzt*innen, insbesondere die Medizinisch-technischen Laboratoriumsassistent*innen (MTLA), durch Ihre Spitzenleistungen in der La-boranalytik im Kampf gegen SARS-CoV-2 tätig sind.
 
Es sind die MTLA, die für den Nachweis auf SARS-CoV-2 Infektionen unterschiedliche Tests, wie etwa eine realtime Reverse Transkriptase Polymerase Kettenraktion (RT-PCR) oder die Genomanalyse mittels einer RNA-Sequenzierung des Genoms durchführen. Es sind MTLA die u.a. durch Blutabnahmen, die richtigen Probenentnahmen und die richtigen Pro-benverwendung garantieren, damit es nicht zu den vom RKI beschriebenen Falschergebnis-sen kommt und um die Pflege von diesen Tätigkeiten zu entlasten. Es sind die MTLA die täglich Tausende von Analysen zum Nachweis der SARS-CoV-2 Erkrankung durchführen, um den Ärzt*innen valide Labordaten für die Therapie der individuellen SARS-CoV-2 Erkrankung zuliefern. Es sind die MTLA, die in der Forschung an einem Impfstoff gegen SARS-CoV-2 mitarbeiten. MTLA sind bei der Erarbeitung von Antikörpertests und bei der Facs-Analytik beteiligt.
 
Es sind die Medizinisch-technischen Radiologieassistent*innen (MTRA), die, wenn die erste PCR Diagnostik keinen wegweisenden Befund (bei vorliegender Symptomatik) liefert, die weiterführende Diagnostik mittels bildgebender Untersuchungen durchführen. Die im Zu-sammenhang mit SARS-CoV-2 auftretenden milchglasartigen Trübungen in den Lungen las-sen auf eine dauerhafte Organschädigung schließen. Spätfolgen betreffen idR vor allem die Lunge und könnten sich als Lungenfibrose manifestieren. Es sind die MTRA, die zentralen Untersuchungsmethoden zur Diagnostik der Lungenfibrose mittels Computertomographien durchführen.  Es sind die Medizinisch-technischen Assistent*innen der Funktionsdiagnostik (MTAF), die die notwendigen Lungenfunktionsprüfungen in Kombination mit einer Blut-gasanalyse in Ruhe und unter Belastung durchführen.
 
MTA sind in der Corona-Krise wichtige, systemrelevante Akteure des Gesundheitswesens, deren Einsatz für die Patient*innen hoch anzuerkennen und die, wie die Pflege, einen Bonus für Ihre Spitzenleistungen verdienen. "Ohne MTA keine Corona-Diagnostik und ohne Corona-Diagnostik keine Corona-Therapie.
 
Als Berufsverband der MTA, fordern wir Sie daher auf, auch die Leistungen der MTA-Berufe anzuerkennen, z.B. in öffentlichen Statements, und auch den MTA für ihren Einsatz im Kampf gegen Corona einen Bonus zu zahlen.
 
Der Bundesgesundheitsminister Herr Spahn hat sich dazu bereits, wie berichtet, öffentlich für die Leistungen der MTA bedankt und eine finanzielle Anerkennung avisiert.
 
Auch das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung dankt den MTA-Berufen für Ihre Leistungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie.
 
Laut Aussage des Ministeriums wurde, "um die besonderen und unverzichtbaren Leistungen der Beschäftigten in der Corona-Krise anzuerkennen, seitens des Bundesfinanzministers eine Verfügung erlassen, durch welche bis zum 31.12.20 steuerfreie Sonderzahlungen bis zur Höhe von 1.500 € unabhängig von der konkreten Branche ermöglicht werden."
 
In Niedersachsen fließt dieser Betrag an die im Pflegbereich tätigen Menschen aufgrund einer Vereinbarung zwischen ver.di und der Bundesvereinigung der Arbeitgeber in der Pflege-branche. Das Ministerium sieht für die finanzielle Anerkennung der Leistungen der MTA-Berufe die Tarifvertragsparteien und die Arbeitgeber*innen in der Pflicht.
Ver.di setzt sich wie auch die Deutsche Krankengesellschaft für einen bundeseinheitlichen Bonus ein.
 
Das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren des Landes Schleswig-Holstein dankt ebenfalls allen MTA-Berufen für Ihren großartigen Einsatz im Kampf gegen das Corona-Virus. Ein Bonus für die MTA-Berufe wird nicht erwähnt.
 
Der DVTA fordert die Bundes- wie die Landesregierungen und die Arbeitgeber der MTA-Berufe auf, die Spitzenleistungen der MTA-Berufe, nicht nur verbal, sondern auch monetär durch einen Bonus von mindestens € 500,00 monatlich oder € 1500.00 insgesamt, wie dies auch von anderen Bundesländern zugesagt wurde, anzuerkennen.
„Ohne MTA-Berufe gibt es keine SARS-CoV-2 Diagnostik und ohne SARS-CoV-2 Diagnostik keine SARS-CoV-2 Therapie".


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