Als Reaktion auf die Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Linken hat der Dachverband für Technologen/-innen und Analytiker/-innen in der Medizin Deutschland e.V. (DVTA) ein politisches Forderungspapier erarbeitet, das die Erwartungen des Verbandes spätestens an eine Regierungskoalition der nächsten Legislaturperiode formuliert.

„Wir sind von der Rückmeldung der Bundesregierung mehr als enttäuscht“, fassen die DVTA-Präsidentinnen Anke Ohmstede und Christiane Maschek die Stimmung im Verband zusammen. „Wir hätten zumindest erwartet, dass die Bundesregierung den dringenden Handlungsbedarf in der MTA-Ausbildung erkennt und entsprechend zu handeln gedenkt.“ Die Aussage, dass die Regierung in einem Ausbildungsbereich mit extremer Entwicklungs-dynamik den Überarbeitungsbedarf eines fast 25 Jahre alten Gesetzes „prüfe“, ohne dann einen konkreten Zeitplan nennen zu können, sei ein Skandal, so die Präsidentinnen.

Die medizinisch-technische Entwicklung auf den Gebieten der Laboratoriumsmedizin, Radiologie, Funktionsdiagnostik und Veterinärmedizin schreitet rasant voran. Die MTA-Ausbildungs- und Prüfungsverordnung (MTA-APrV) aus dem Jahr 1994 und das Gesetz über technische Assistenten in der Medizin (MTAG) aus dem Jahr 1993 hinken hoffnungslos hinter der Realität her. Ausbildungsinhalte müssen dringend aktualisiert werden. Die Ausbildung sollte zudem um Tätigkeiten erweitert werden, die in der Praxis schon jetzt dauerhaft an MTA delegiert werden, um die Qualität der Patientenversorgung zu sichern. Neben der von der Bundesregierung zugesagten Teilzeitausbildung, sollten im MTAG insbesondere auch die Teilakademisierung und der Fernunterricht, der sich im Model Homburg-Saar bestens bewährt hat, geregelt werden.

Der DVTA fordert vor diesem Hintergrund die Politik auf, sich sofort um eine Novellierung der Ausbildung der MTA zu kümmern, um diese Missstände zu beseitigen und dem akuten MTA-Nachwuchsmangel entgegenzuwirken.

Die Bundesregierung erkennt die Qualität der Leistungen der MTA für die Patientenversorgung an. Sie sieht auch eine Überprüfung der MTA-Gesetze als notwendig an. „Es ist aber vollkommen unverständlich, dass die Politik dafür keinen Handlungs – und Zeitrahmen angibt. Sie lässt zu, dass die Qualifikation eines anerkannten Heilberufs kontinuierlich an Wert verliert. Die Qualität der Patientenversorgung ist damit gefährdet, “ so die Präsidentinnen. Auch erstaunt, dass die Bundesregierung keine Kenntnis über die Übernahme von ärztlichen Tätigkeiten durch MTA hat, da dies schon Gegenstand und Ergebnis des GesinE -Gutachtens 2014 war und tägliche Praxis ist.

Es ist höchste Zeit gegenzusteuern oder will die Bundesregierung den MTA-Beruf abwickeln?“ so die DVTA-Präsidentinnen abschließend.